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Stethoskop
Prognose bei Multipler Sklerose
Die verschiedenen Symptome bei Multipler Sklerose lassen keine eindeutige Prognose über den Krankheitsverlauf zu.
Multiple Sklerose

Multiple Sklerose: Lebenserwartung und Prognose

Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems, die bis heute nicht abschließend erforscht ist. Besonders weil die Ursachen und Auslösefaktoren unklar sind, ist es nach der Diagnosestellung Multiple Sklerose nicht selten schwierig, eine Prognose und eindeutiges Ergebnis über den weiteren Krankheitsverlauf und die Lebenserwartung der betroffenen Personen zu stellen und etwas Konkretes vorhersagen zu können. Die Leitlinie „Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose“ verweist darauf, dass generell ein frühzeitiger Beginn therapeutischer Maßnahmen förderlich ist, um die Schwere und den weiteren Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen und Komplikationen effektiv zu behandeln. Generell ist die Vielzahl an Therapiemöglichkeiten, die heute bei der Multiplen Sklerose zum Einsatz kommen, dazu geeignet, Symptome bestmöglich einzuschränken, sodass das Risiko einer deutlichen Verschlechterung der Lebensqualität verringert werden kann und nicht allzu hoch ist.

Leben mit MS: Prognose je nach Verlauf der Krankheit

Eine einheitliche Prognose über die Lebenserwartung eines multiple sclerosis Patienten zu stellen, ist kaum möglich. Zu viele Faktoren können auftreten und auf den Verlauf und die Schwere der Krankheit und der Begleiterscheinungen Einfluss nehmen. Statistisch gesehen hat etwa ein Drittel aller Patienten mit Multipler Sklerose einen günstigen Krankheitsverlauf, kann nach 25 Jahren mit Multipler Sklerose weiterhin arbeiten und ein autonomes und normales Leben führen. Ein Drittel der Patienten wird durch die Symptome der Multiplen Sklerose in seiner Lebensführung, zum Beispiel durch Behinderungen, beeinträchtigt, kann jedoch weiterhin selbstständig leben. Informationen zur Feststellung einer Behinderung bietet die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Landesverband Niedersachsen. Etwa 30 Prozent der Betroffenen sind durch die Krankheit stark beeinträchtigt, nicht allein lebensfähig und entsprechend pflegebedürftig. Generell gilt: Je mehr Zeit nach dem ersten Schub vergeht, bis die Krankheit diagnostiziert wird und mit der Behandlung begonnen wird, desto schlechter liegen die Chancen, die Symptome der Krankheit, egal ob primär oder sekundär, unter Kontrolle zu bekommen.

Langjährige Erfahrungswerte sowie Studien ergeben einige Parameter, die Verdachtsmomente zum Verlauf der Krankheit zulassen.

Für einen günstigen Verlauf der Multiplen Sklerose, eine hohe Lebenserwartung und eine weniger beeinträchtigte Gesundheit sprechen:

  • bei Beginn der Erkrankung nur ein Symptom
  • ausschließlich Symptome wie Kribbeln, Taubheitsgefühle und Sehstörungen,
  • keine Störungen des Gleichgewichts bei Krankheitsbeginn
  • schnelles Abklingen und kurze Dauer der Schübe
  • lange Intervalle zwischen den Schüben
  • nach fünf Jahren Krankheitsverlauf ein niedriger Behinderungsgrad
  • Krankheitsbeginn vor dem 35. Lebensjahr

Prognosefaktoren, die für eine ungünstige Verlaufsform sprechen:

  • bei Beginn der Erkrankung mehrere Symptome
  • bei Krankheitsbeginn Symptome wie Gang-, Bewegungs- und Sprachstörungen, Lähmungen und Muskelspannungen, die auf Schädigungen des Kleinhirns und der Nerven des Rückenmarks hindeuten
  • lange Dauer und Intensität der Schübe mit schlechter Rückbildung
  • offensichtliche Entzündungsherde, die anhand bildgebender Verfahren, insbesondere Magnetresonanztomografie, sichtbar sind

Die verschiedenen Symptome bei Multipler Sklerose lassen trotz Untersuchung keine eindeutige Prognose über den Krankheitsverlauf und die Lebenserwartung bei MS zu.

Ist MS heilbar?

Das vollständige Heilen nach der Diagnose MS ist auch mit der besten Behandlung bislang nicht möglich. Jedoch helfen moderne Therapien und Medikamente einem Großteil der Betroffenen dabei, die Beschwerden und Symptome der chronischen Krankheit soweit zu lindern, dass diese ihr gewohntes Leben so lange wie möglich fortführen können. Gerade auf dem Feld der Neurologie – die sich mit der Erforschung des menschlichen Gehirns auseinandersetzt – lassen sich in den letzten Jahren deutliche Fortschritte in Bezug auf eine teilweise MS Heilung verzeichnen.

Da sich immer mehr Forscher in der Medizin mit dem Thema Multiple Sklerose Heilung und der Frage „Ist Multiple Sklerose heilbar?“ beschäftigen und das Wissen rund um die Krankheit zunimmt, ist damit zu rechnen, dass die MS Prognosen für Patienten in Zukunft positiver werden könnten. Diverse Therapieansätze der vergangenen Jahre haben dazu geführt, dass die Lebenserwartung von Erkrankten trotz MS heute tatsächlich kaum geringer ist, als bei gesunden Menschen. Die Sterblichkeit sinkt zunehmend. Multiple Sklerose ist somit zwar nach wie vor eine schwerwiegende Erkrankung und die MS Diagnose immer ein Schock; sie ist jedoch mit der richtigen und im Idealfall frühzeitigen Behandlung längst kein definitives Todesurteil mehr, sodass auch MS Patienten ein langes und schönes Leben führen können.

 

Sabrina Mandel

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