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Stethoskop
Das Zentralnervensystem
Das Zentralnervensystem fungiert als eine Art Rechenzentrale des Körpers: Es verarbeitet äußere Reize, kontrolliert Bewegungen und steuert kognitive Fähigkeiten.
Multiple Sklerose

ZNS – Was ist das zentrale Nervensystem?

Das menschliche Nervensystem ist ein äußerst komplexes Netzwerk. Es besteht aus zwei eigenständig funktionierenden Systemen, die miteinander verknüpft sind. Das zentrale Nervensystem fungiert als eine Art Kommandozentrale für den gesamten Körper. Es setzt sich aus Gehirn und Rückenmark zusammen. Neben der Kontrolle der Muskeln hat es auch die Funktion, für die kognitiven Fähigkeiten des Menschen verantwortlich zu sein. Bei der Multiplen Sklerose liegt eine chronische Erkrankung bzw. Entzündung eben dieses Nervensystems vor, die sich mal mehr, mal weniger stark durch Symptome wie Spastik, Lähmungen oder kognitive Funktionsstörungen äußert.

Das periphere Nervensystem umfasst die Nerven vom Kopf und dem gesamten Körper. Es wird wiederum in das vegetative und das motorische Nervensystem unterteilt. Das vegetative Nervensystem hat die Steuerung der Grundfunktionen des menschlichen Körpers, also zum Beispiel von Herzschlag und Atmung, zur Aufgabe. Das motorische Nervensystem übernimmt den Informationsfluss von beispielsweise den Beinen zum Gehirn.

ZNS-Erkrankung: Was passiert bei Multipler Sklerose?

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Autoimmunkrankheit und eine der bekanntesten ZNS Erkrankungen. Die Ursache für die Entstehung der Krankheit liegt in einer Störung bzw. Entzündung des zentralen Nervensystems. Dieses wird in sogenannte graue und weiße Substanz unterteilt. Für den Informationsfluss ist die graue Substanz entscheidend: Sie besteht aus den Zellkörpern der Nervenzellen, die über die Nervenfasern, die sogenannten Axone, die Informationen weiterleiten. Die Axone sind von der isolierenden Markscheide umgeben, einer Art Schutzschicht, medizinisch Myelinschicht genannt.

Die Übermittlung der Informationen vom ZNS (also vom Gehirn bzw. Rückenmark) zu den anderen Körperteilen erfolgt aufgrund bestimmter elektrischer Impulse. Die Myelinschicht, die aus Fetten und Eiweißen besteht, leitet diese Impulse weiter. Allerdings umhüllt die Myelinschicht nicht die gesamte Nervenfaser, sondern wird durch sogenannte Ranvier-Schnürringe unterbrochen. Diese Unterbrechungen sorgen für eine besonders schnelle Übertragung der elektrischen Impulse. Die Impulsübertragung erfolgt dank der Einschnürungen wesentlich schneller, als wenn die gesamte Nervenfaser durchlaufen werden müsste.

Bei einem gesunden Menschen passiert der Vorgang der Impulsübertragung dank der Isolationswirkung der Myelinschicht und der Dominofunktion der Ranvier-Schnürringe rasend schnell. In Fällen, bei denen Menschen mit Multipler Sklerose erkrankt sind, wird die schützende Myelinschicht durch die körpereigene Abwehr angegriffen oder gar zerstört. Durch verhärtetes, vernarbtes oder abgebautes Gewebe können die elektrischen Impulse nicht mehr so schnell weitergeleitet werden oder sogar verloren gehen. Zudem liegen die Axone bei zerstörter Myelinschicht ungeschützt nebeneinander, was zu einer Art Kurzschluss führen kann, der beispielsweise in Form von typischen MS-Symptomen wie Sehstörungen, Spastik oder Beeinträchtigungen in der Koordination auftreten kann. Bislang ist MS nicht heilbar; die Symptome können nach korrekter Diagnostik anhand der richtigen Therapie und Behandlung jedoch extrem gemindert werden. Mittlerweile ist die Lebenserwartung der meisten MS Patienten kaum geringer als die gesunder Menschen.

Weiterführende Erklärungen mit Abbildungen zu den Vorgängen im Zentralnervensystem bei Multipler Sklerose finden Sie bei der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft.

Sabrina Mandel

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